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Wahlplakatanalyse: Warnung! Viecherl wollen warm wohnen
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Die Warnung vor den Dunkelroten hat schon in Graz nicht funktioniert. 2021 warnte ÖVP-Langzeitbürgermeister Siegfried Nagl ebenfalls vor Rot-Rot-Grün, KPÖ-Chefin Elke Kahr ist seither Bürgermeisterin. Den Gegner zu plakatieren gilt nicht umsonst als Wahlkampf-No-Go. Die Aufmerksamkeit richtet die ÖVP damit jedenfalls mehr auf Kay-Michael Dankl von der KPÖ Plus, der sich dank der Gratiswerbung zurücklehnen kann. In der Berichterstattung erlebt er ohnehin einen Hype, wird er auch ständig von seinen Mitbewerbern thematisiert. Bei den Wahlkampfauftakten von ÖVP und SPÖ geisterte der Kommunist durch die Reden und Reihen. Vom bisher einzigen Gemeinderat seiner Partei schaffte es Dankl zum aussichtsreichen Bürgermeisterkandidaten, der in der Stichwahl mitmischen könnte.
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Die SPÖ plakatiert das Team Auinger. Nur ist der Kandidat, der im dritten Anlauf endlich Bürgermeister werden will, meist alleine am Plakat zu sehen – keine Spur von seinem Team. Stattdessen Auinger am Residenzplatz, Auinger beim Schloss Mirabell und Auinger in einer weiß eingerichteten Katalog-Wohnung. Erst jetzt stehen vereinzelt auch Dreiecksständer, wo mehr Kandidaten für den Gemeinderat zu sehen sind. Das Team werde eingesetzt, wenn der Kandidat selbst möglicherweise kein starkes Profil habe, sagt Werbefachmann Tom Zezula im Podcast der Werkspost. Unter dem Slogan „Veränderung braucht Erfahrung“ versucht Auinger die zwei erfolglosen Versuche Bürgermeister zu werden, als Asset zu verkaufen. Er hat schließlich auch die meiste Erfahrung unter den Kandidaten.
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Subversiv anmutend sind die Plakate der Neos: Es gibt nur einen auf Pappkarton gemalten Text in schwarzen, weißen und pinken Versalien. Die Plakate erinnern an Demo-Schilder. Genervt sind die Neos und ihr Spitzenkandidat Lukas Rupsch jedenfalls vom Stau in der Stadt Salzburg. Ein Foto, in dem Rupsch selbst im Auto sitzt und einen Karton mit „Warum stehe ich ständig im Stau?“ aus dem Fenster hält, ist schon sehr unterhaltsam. „Sie stehen nicht im Stau, sie sind der Stau“, möchte man ihm zurufen. Im Straßenverkehr regiert der Egoismus – bei den Neos offensichtlich auch. Die Spitze des Eisbergs markiert dabei das Plakat „Warum steht mein Essen ständig im Stau?“ Recht viel weiter weg von einem Großteil der Bevölkerung, der sich den Lieferservice nicht leisten kann, geht wohl nicht mehr.
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Und die Kommunisten, vor denen alle warnen? Die setzten in der ersten Plakatwelle auf Viecherl. „Hohe Wohnkosten braucht kein Schwein“ und statt dem Wort ist ein Ferkerl abgebildet. Tiere im Wahlkampf waren und sind immer schon beliebt. Schließlich wecken Tiere, Kinder, Autos die meisten positiven Emotionen, sagt Politikwissenschaftler Peter Filzmaier.
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Meist sind die Kandidaten auf den Hund gekommen. Vor zehn Jahren schon posierte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) als „sturer Hund, aber ein total verlässlicher“ mit Berner Sennenhündin Leni. Der Salzburger Höhepunkt der tierischen Politwerbung. Herausforderer Harry Preuner (ÖVP) konterte mit „Weniger Hund mehr Inhalt“, blieb den Inhalt schuldig, lieferte aber einen kleinen Yorkshire Terrier. Die KPÖ will nicht nur im Hundelager punkten und hatte neben einem Golden Retriever auch eine Katze auf der Heizung in der ersten Plakatwelle zu bieten.
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Im Gegensatz zu den Beispielen aus 2014 schafften es die Kommunisten mit Wohnen und Heizen zumindest auch, einen politischen Inhalt mit den Tieren zu transportieren. Bei anderen tierischen Inszenierungen waren Inhalte rar. Dank Kronen Zeitung wussten wir 2008 etwa: „Tiere würden Faymann wählen“. 2022 ließ das Finanzministerium gar abfragen, welches Tier Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz wäre. Ein Delfin war die Antwort. Bleibt nur noch die Frage: Welches Tier wäre Dankl?
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In der neuen Werkspost analysiert Stefanie Ruep mit Tom Zezula, Geschäftsführer und Creative Director der academy Werbeagentur, die Wahlplakate zur Gemeinderatswahl.
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